Eine
ganz besondere Bedeutung für die nicht empfinden Wesen hat im chinesischen
Zen-Buddhismus die aus fünf Blättern bestehende Blüte des Pflaumenbaumes. Und
im gesamten Buddhismus ist die Lotosblume seit der Zeit Gautama Buddhas ein poetisches und wunderbares Symbol des heilsamen
Dharma und der menschlichen Wahrheit ohne Leiden.
Was
bedeutet bei Dôgen das Wort „nicht-empfindend“? Seine vielfältigen
Schichten, Wechselwirkungen, Schattierungen und Bedeutungsebenen sollen im
Folgenden erläutert werden. Zum einen geht es um die Verwirklichung des das
ruhige Gleichgewichts oder der Kraft des Mittleren Weges als Ausdruck des
Buddhismus. Eine solche Balance wird dann weder durch galoppierende Gedanken
noch durch aufgewühlte Emotionen gestört, denn sie ist stabil auch bei äußeren
und inneren Störungen. Beide sind beim Menschen bekanntlich oft miteinander
gekoppelt, ohne dass dieses immer bewusst ist. Dadurch können gefährliche
geistige und psychische Turbulenzen und extreme unheilsame Zustände entstehen. Demgegenüber
hat die Natur in ihrer Reinheit und Schönheit eine tiefe, ausgleichende Wirkung
auf den Menschen. Auch wenn man verunsichert, beunruhigt, geängstigt ist oder
von endlosen Gedanken-Zirkeln umgetrieben wird, kann man sich für die erhabene
Schönheit, Ruhe und den Frieden der Natur öffnen und findet zum inneren Frieden
zurück. Die nicht-empfindenden Wesen wie die Blumen, Pflanzen und Bäume sind
daher durchaus das Leitbild für ein ausgeglichenes menschliches Leben. Der
Mensch findet zur Ruhe und Ausgeglichenheit zurück, wenn er die Natur ganz in
sich aufnimmt. Dadurch entstehen neue Klarheit, neuer Lebensmut und neue
Kreativität in unserem Leben.
Der
natürliche Zustand und die Schönheit der Pflanzen kann daher ein sehr
aussagekräftiges Symbol für das Gleichgewicht des Menschen in der Zazen-Praxis
und im täglichen Handeln sein. Die nicht-empfindende Natur kann uns sehr viel
geben und hat einen starken, eigentlich immer positiven Einfluss auf den
Zustand von Körper und Geist. Der japanische Begriff Mujô im Titel dieses Kapitels wird daher besonders für diesen
Zustand des Gleichgewichts verwendet. Im Gegensatz dazu zerstören die durch
Gier und Hass erzeugten Gedanken und Gefühle das Gleichgewicht und treiben den
Menschen in unheilsame Extreme, die vom Buddha-Dharma wegführt und ihn ins
Unglück laufen lässt. Dôgen sagt
hierzu:
„Den
Dharma (Lehre) im Dharma (Gleichgewicht) selbst zu lehren, ist das
verwirklichte Universum, das die früheren Buddhas und Vorfahren an die
nachfolgenden weitergegeben haben. Den Dharma auf diese Weise zu lehren
bedeutet, dass der Dharma selbst lehrt.“ Und weiter: „Der nicht-empfindende
Dharma offenbart sich, wenn die Buddhas sich versammeln. Wenn sich die große
Wahrheit vollkommen verwirklicht, verwirklicht sich auch vollkommen das Lehren
des Dharma.“
Es
gibt in jeder Religion wesentliche Aussagen und Gleichnisse dazu, dass Gott
sich in der Natur, in den Blumen, Bäumen und anderen Pflanzen verwirklicht und
sich Gottes Natur in ihrer Schönheit und Klarheit für den Menschen öffnet oder
öffnen kann. Im Buddhismus hat diese Natur eine ganz besonders hohe Bedeutung
und auch der Begriff „nicht-empfindend“
darf keineswegs so verstanden werden, dass es ein Mangel wäre, wenn es keine
menschlichen Empfindungen gäbe. Wir alle kennen die persönlichen Dramen und
Katastrophen, die durch die Gier nach Macht, Ruhm, Geld und Ich-Stolz
verursacht werden. Dabei entstehen überstarke, egoistische und „blinde“
Empfindungen und psychische Kräfte, die großes Unheil anrichten können. Die
Ethik wird dann ganz ausgeschaltet oder tiefgreifend verzerrt. In ähnlicher
Weise erzeugen verhärtete Ideologien ein Übermaß an einseitigem extremen Denken
und Fühlen, die das Mitfühlen für andere Menschen und Lebewesen vollständig
aushebeln. Derartige aggressive, unfreundliche Verhaltensweisen sind der Natur,
die hier als „nicht-empfindend“
bezeichnet wird, völlig fremd. Sicher ist dies auch ein wesentliches Motiv der
modernen Naturschutz- und Ökologie-Bewegung.
I
einem anderen Kapitel wird die Geschichte der Dharma-Übertragung von Gautama Buddha auf Mahâkâshyapa berichtet, die beim Hochhalten einer Blume erfolgte. Bei der Dharma-Übertragung kommt der
Blume, die hier als nicht-empfindendes Wesen gekennzeichnet wird, höchste
Bedeutung zu und sie löst bei Mahâkâshyapa
das große Erwachen und die unmittelbare Dharma-Übertragung aus. Dôgen zitiert Gautama Buddha aus dem Lotos-Sûtra:
„In
derselben Weise, wie die Buddhas der drei Zeiten den Dharma lehren, so lehre
auch ich jetzt die Wahrheit des Dharma, der jenseits des gewöhnlichen Denkens
ist.“
Damit
wird klar, dass wir im Buddhismus nicht daran glauben, dass sich nur durch
Denken und den unterscheidenden Geist das Erwachen und das Glück im Leben
ereignen können, sondern dass dies immer in einer wechsel-wirkenden Einheit von
Körper, Geist und Natur vor sich geht. Die nicht-empfindenden Wesen haben nach
unserer Vorstellung weder Intellekt noch Denken und sie bilden doch mit uns
eine lebendige Einheit. Und sie haben ein genetisch kluges System der Steuerung
von Hormonen, sonst könnten sie nicht überleben und sich dauernd an ihre Umwelt
anpassen.
Abstraktes
Denken unterscheidet, trennt, vergleicht und bewertet und zerteilt oft die
Einheit mit der Natur. Dies mag für bestimmte Situationen des Lebens durchaus
nützlich sein. Der Buddhismus lehnt keinesfalls die Vernunft und das Denken
grundsätzlich ab, er weist aber auf deren Grenzen der Leistungsfähigkeit hin.
Das Denken ist danach ein geeignetes Werkzeug, das uns hilft, bestimmte
Lebensaufgaben sinnvoll zu meistern, Genauigkeit zu erreichen und wichtige
Zusammenhänge zu erkennen. Für existentielle Fragen des Menschen und die
Überwindung des Leidens reicht jedoch ein solches unterscheidendes und
bewertendes Denken nicht aus, da es nicht die Gesamtheit von Körper und Geist
umfasst. Insofern stimmen Buddhismus und Psychotherapie weitgehend überein.
Dass
wir Menschen Teil der Natur sind, wird niemand ernsthaft bestreiten. In der Tat
ist es wunderbar, oder besser gesagt mysteriös, warum wir eine so tiefe
Verbindung zu den Blumen, Bäumen, Bergen, Seen, Flüssen usw. haben. Vor allem
den Blumen kommt in unserem Leben im Einklang mit ihrer Schönheit eine sehr
hohe symbolische Bedeutung zu und sie vermitteln uns ein tiefes Gefühl der
Verbundenheit. Nicht zufällig schenken wir Blumen als Zeichen der Liebe und
Verbundenheit. Es muss also bei der Verbindung des Menschen mit der Natur um
ganz tiefe Schichten unserer Erfahrung und unseres menschlichen Erlebens gehen,
die wir mit Worten und Denken nicht voll erfassen können.
Zu
diesem Kapitel hat Nishijima Roshi
wesentliche Erklärungen gegeben: Für ihn sind Natur und Universum die Wahrheit
und Wirklichkeit selbst. Danach gibt es zwischen der buddhistischen Wahrheit
einerseits und der Natur andererseits überhaupt keinen Unterschied und keine
Trennung, sondern im Gegenteil, es besteht eine umfassende lebendige Einheit.
Nach seiner Erfahrung und seinem Denken sind das Universum und die Natur sogar
mit Gott identisch. Dies hat er kürzlich auch in der Dôgen-Sangha in
beeindruckender Weise erläutert. Er sagt einfach und klar, dass Gott nicht
kleiner als das Universum sein könne. Man würde Gott nämlich unterschätzen, ihn
klein reden oder klein denken, wenn man annimmt, dass er kleiner als das
Universum sei. Umgekehrt ist es nicht vorstellbar, dass Gott größer als das Universum
und die Natur ist, weil dann eine Trennung von Gott und Universum behauptet
würde; dies könne aber nicht sein. Damit ist für Nishijima Roshi ganz klar, dass die Natur und das Universum die
göttliche Wahrheit selbst sind. Wir können dies hören, sehen und erfahren, wenn
wir die Natur hören, sehen und erfahren. Wir dürfen uns dabei jedoch nicht nur
auf die äußerliche Wahrnehmung beschränken, weil damit wesentliche umfassende
Bereiche der Wahrheit und Natur verdeckt werden. Die sinnliche Wahrnehmung stellt
aber laut Nishijima Roshi eine der
vier Lebensphilosophien dar, nämlich die materielle Sichtweise, die durch die
Sinnesorgane zugänglich ist. Aber sie ist nich das Ganze.
Das
Universum baut sich nach Dôgen vor
allem auf dem Handeln und Verändern im Hier und Jetzt auf und dieses Handeln
ist sozusagen das lebendige Element der Welt und der Wirklichkeit. Der Dharma,
den uns die Natur lehrt, entspricht der umfassenden Lebensphilosophie des
Erwachens und der Befreiung. Sie schließt zum Beispiel die Moral und Ethik, das
Bodhisattva-Handeln, die Liebe und das Mitgefühl selbstverständlich und
natürlich mit ein. In dieser Lebensphilosophie und Lebenspraxis der umfassenden
und höchsten intuitiven Wahrheit sind wir im wunderbaren Gleichgewicht von
Körper und Geist. Wir haben nach Nishijima
Roshi auch das Gleichgewicht des
vegetativen Nervensystems verwirklich. In einer nur emotional gesteuerten
Situation wäre abweichend davon das parasympathische Nervensystem zu sehr
aktiv, sodass das Gleichgewicht nicht erreicht werden kann.
Damit
wird der tiefgreifende Inhalt dieses
Kapitels klar ausgedrückt: Die Natur und das ganze Universum sind der Dharma
und die Wahrheit selbst. Wir können sie wirklich hören, wenn wir uns im
Gleichgewicht von Körper und Geist befinden. Dieses Hören geht über die
Wahrnehmung im engen, naturwissenschaftlichen, materiellen Sinne hinaus. Damit
wird Dôgens Aussage verständlich,
dass man die Natur mit den Augen hören kann, wenn sie die Dharma.Wahrheit
lehrt. Mit den Augen zu hören bedeutet, über das enge materialistische Weltbild
der sinnlichen Wahrnehmung und der äußeren Form hinauszugehen und im Hier und
Jetzt des Augenblicks das Gleichgewicht von Körper und Geist sowie die ethische
Natürlichkeit zu erlangen.
Nishijima Roshi legt
großen Wert darauf, dass wir Menschen des Westens mit unserer geschulten
Vernunft an die buddhistische Lehre herangehen und uns nicht in esoterischen
Paradoxien und Fantasien verlieren. Diese werden leider manchmal mit dem
Zen-Buddhismus und den „Kôan-Rätseln“ gleichgesetzt. Er betont die fruchtbare
Begegnung des authentisch übermittelten Buddhismus mit dem Westen und hat große
Hoffnungen für eine umfassende Ethik und Lebensphilosophie der zukünftigen
Menschheit. Dabei schätzt er besonders die lebendige Neugier und ehrliche Suche
vieler Menschen aus dem Westen. Wenn diese mit einer guten Ausbildung und den
wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammen wirken, kann eine neue Schwungkraft
in die Welt eingebracht werden. Dies würde den Strom des Humanismus, der im
antiken Griechenland seine Wurzeln hat, ganz neu beleben.
Eine
unkontrollierte Emotionalität, die in diesem Kapitel von Dôgen negativ angesprochen wird, verhindert dann, dass wir die
Dharma-Wahrheit der Natur wirklich hören können. Die nicht-empfindende Natur
besitzt keine negative Emotionalität und hat kein Ungleichgewicht von Körper
und Geist. Ideologische Verhärtungen und Verkrustungen, also ein falscher
Idealismus, lassen die Lehre des Buddhismus
durch die Natur ebenfalls verstummen.
Dôgen berichtet von einem alten Meister, der von einem Mönch gefragt wurde:
„Können
die nicht-empfindenden Wesen den Dharma lehren oder nicht?“
Der
Meister antwortete: „Sie lehren den Dharma immer kraftvoll und ohne
Unterbrechung.“
In
dem folgenden Gespräch zwischen dem Meister und dem Mönch wird dann
herausgearbeitet, dass das rein physische Hören nicht ausreicht, um den Dharma der Natur und der nicht-empfindenden
Wesen wirklich umfassend zu empfangen. Sowohl das Lehren als auch das Hören, so
betont Dôgen, müssen frei von
störenden Emotionen sein, sind also im Gleichgewicht. Die Lehrenden und die
Hörenden müssen dabei ihre störenden und ablenkenden Emotionen aufgelöst haben.
Ein solcher Zustand im Gleichgewicht übersteigt nach Dôgen sowohl die Fähigkeiten der gewöhnlichen Menschen als auch der
Heiligen, aber die Buddhas und Vorfahren im Dharma können diese Lehre hören. Er
wiederholt und erläutert die oben zitierte Antwort des alten Meisters,
dass
die nicht-empfindenden Wesen „den
Dharma immer kraftvoll und ohne Unterbrechung“ lehren.
Das
„immer“ besteht dabei aus vielen einzelnen aber verbundenen Augenblicken und „ohne Unterbrechung“ bedeutet, dass sich
ihr Lehren schon verwirklicht hat und sie daher ohne Unterbrechung und Trennung
lehren.
Dôgen führt weiter aus, dass die Lehre des Buddha-Weges nicht „den Tönen und Stimmen gleicht, mit denen
die empfindenden Wesen den Dharma lehren“. Es kommt also nicht nur auf die
Töne, Worte und Sätze an, die gelehrt werden, sondern maßgeblich ist die
Ausgeglichenheit, wie sie in der Natur zu finden ist. Man kann hinzufügen, dass
die Schönheit, zum Beispiel der Lotosblüte, der Pflaumenblüten oder der Gräser,
ganz wesentlich für uns Menschen ist. Die nur physikalisch und materiell
gehörten Geräusche der sich bewegenden Blätter, der Flüsse und des Windes in
den belaubten und unbelaubten Bäumen sind nicht gemeint, wenn es um die wahren
Töne, die Laute und Stimmen der nicht-empfindenden Wesen in der Natur geht.
Diese hörbaren Geräusche können gute Anregung für die wahren Töne sein, sind
aber mit ihnen nicht identisch.
Dôgen geht mit seinen Überlegungen zur Natur weiter, indem er hinterfragt,
was überhaupt Emotion oder Emotionsfreiheit wirklich heißt. Er kommt zum
Schluss, dass derartige Begriffe und Abgrenzungen letztlich der Unfassbarkeit
des Buddha-Dharma nicht gerecht werden, und fasst zusammen:
„Es
ist also unmöglich, klar zu unterscheiden, was empfindend und was
nicht-empfindend ist.“
Die
Lehre des Buddhismus beruht wesentlich auf dem Handeln als Wirklichkeit im Hier
und Jetzt. Das Universum baut sich danach gewissermaßen vernetzt aus
Handlungs-Elementen auf, also aus kleinen lebendigen Bausteinen des Handelns,
und nicht aus unveränderlichen materiellen Elementen, die mit dem alten
griechischen Wort „Atom“
gemeint sind. Solche unteilbaren festen Atome bilden aber die hauptsächliche
Grundlage des westlichen materiellen Weltbildes. Auch die Ideen Platos und des Idealismus weisen
erstaunliche Ähnlichkeiten mit derartigen ewigen Gedankenatomen auf. Dôgen führt hierzu aus:
„Ferner
solltet ihr auch das Handeln erfahren und erforschen, denn es gleicht einer
hell erleuchteten Straße in der Nacht und geht über das Gewöhnliche und Heilige
hinaus.“
Beim
Hören ist man in besonderer Gefahr, durch die Worte und Sätze, die für die
Kommunikation notwendig sind, inhaltlich statisch und starr festgelegt zu
werden. Die Worte werden dann fast zu materiellen Atomen der Lehre, die
angeblich feststehend und klar definiert seien. Dôgen sagt hierzu, dass ein großer Meister
„bereits
über das Gewöhnliche und Heilige hinausgegangen ist, weil er die Nester (der
festen Vorstellungen und Ideologien) und die Begriffshöhlen des Gewöhnlichen
und Heiligen zerstört hat“.
Damit
macht er wiederholt auf die Gefahr
einer falschen Fixierung durch Begriffe und Worte aufmerksam, die immer dann
droht, wenn der Buddhismus mit Worten gelehrt wird. Wenn die Natur selbst ohne
störende Emotionen den Dharma lehrt, kann diese Gefahr wirklich ausgeschlossen
werden.
Ein
anderer großer Meister führte ein ähnliches Gespräch mit seinem eigenen Lehrer,
um herauszufinden, wie die emotionsfreie Natur den Dharma lehrt. Er verfasste
dann das folgende Gedicht, das von Dôgen
zitiert wird:
„Wie
großartig und wunderbar, wie großartig und wunderbar,
Welch
ein Geheimnis, dass die nicht-empfindenden Wesen den Dharma lehren.
Wenn
wir ihn mit den Ohren hören, ist es letztlich schwer, ihn zu verstehen.
Wenn
wir seine Stimmen aber durch (unsere) Augen hören,
können
wir den Dharma genau erkennen.“
Gegen
Ende des Kapitels kommt Dôgen auf den
Bereich der Moral und Ethik der mitfühlenden Wesen zu sprechen, die vorsichtig
mit ihren Worten umgehen sollten, um niemanden zu verletzen. Er gibt einen
großen Meister wieder, der von einem Mönch gefragt wurde:
„Was
ist dieses Nicht-Empfindende, das den Dharma lehrt?“
Der
Meister antwortete darauf: „Keine üblen Worte und Beschimpfungen sagen.“
Für
Dôgen bedeutet dies Folgendes:
„Sowohl
den Dharma der Nicht-Empfindung zu lehren, als auch (anderen Menschen) den
Dharma ohne eigene (übertriebene) Emotionen zu lehren.“
Eine
solche Freiheit verzerrender Emotionen wird von den großen Meistern gelehrt und
sie lehren ihre Schüler in einem solchen Zustand. Wer diese umfassende Lehre
des Buddhismus richtig hören will, muss daher emotionsfrei, das heißt im
Gleichgewicht, sein. Ohne eine solche Balance kann man also weder den Dharma
lehren noch ihn hören. Ohne dieses Gleichgewichts redet man zwar mit Worten und
hört die Worte. Aber diese allein sind nicht der Kern und das Wesentliche der
buddhistischen Lehre, so wichtig Worte und Reden auch sein mögen.