Mittwoch, 23. August 2017

Vertrauen in den befreiten Geist, Shinjinmei

Ansatz: Dao entspricht dem buddhistischen pratitya samutpada,
dem gemeinsamen Entstehen in Wechselwirkung

Gleichheit, Ähnlichkeit, Unterscheidung, Impulse
(Stand 23.8.2017)

Für das Verständnis der teilweise kryptischen und scheinbar paradoxen Verse des Shinjinmei ist der Bezug zu den Eckpunkten des verlässlichen, erfahrbaren und bewährten Buddhismus hilfreich. Welche Schlussfolgerungen und Impulse ergeben sich aus diesem Vorgehen für Dao und die Aussagen Buddhas/Nagarjunas und wie weit gibt es Zusammenhänge und Gegensätze zum Shinjinmei als „den ältesten Zeugnissen des Tang-zeitlichen Chan“(Dietrich Roloff)?

Meine gegenwärtige Einschätzung kurz zusammengefasst: Der Daoismus war eine überwiegend idealistische Philosophie, die als Antithese zur damaligen schreienden Unrechts-Situation der chinesischen Machtelite (Ernst Schwarz) eine große Bedeutung hatte. Diese Machtelite hatte sich eine viel zu große Überlegenheit im Denken, Reden Schreiben und Lesen angeeignet und war außerordentlich unmoralisch. Daher im Shinjinmei die Ablehnung von falschem und unethischem Denken, Reden, Schreiben, Handeln, Planen, Entscheiden, materiellem Erwerben, berühmt-Werden, Positionen besetzen, Rituale Nutzen usw.. Das sind typische Manipulationen des Geistes.

Die Weisen glaubten nicht an die Realisierbarkeit des Daoismus in der Praxis. Das Ideal wurde geistig in der ungespaltenen und nicht entfremdeten Vergangenheit gesehen: Das friedliche Dorf ohne Hierarchien, betrügerische intelligente Machteliten und in Einklang und Harmonie von Menschen, Tieren, Natur und Kosmos.

In dieser kulturellen Situation konnte der Buddhismus eine große Anziehung entwickeln: Die Ganzheit von Theorie, Praxis und Ethik sowie eine für das Individuum realisierbare Befeiung vom Leiden und der realisierbare Weg zur Erleuchtung.

Die Eckpunkte des Dao waren und sind für die Meditationspraxis von höchstem Wert: Keine Abhängigkeit von Gedanken, Reflexion, Philosophie, Wahrnehmung, Fühlen, Handeln, Auswählen, Bewerten, Vergleichen, Zielen, Zwecken, Ethik, Konzepten, Sorgen des Alltags, Planen, Sünde, Selbst-Vorwürfen, Beurteilen, von allen Ideologien und Doktrinen, von allem Absolutem usw..

Daraus ergibt sich fast zwangsläufig die Meditation des Zazen: Dieses alles für die Zeit der Meditation fallen lassen und daraus Ruhe und Kraft gewinnen. So kann sich das strapazierte neuronale Netz gründlich erholen und vorhandenes Wichtiges regenerieren und neues Wichtiges durch Bahnungen entwickeln und Neues lernen, nicht zuletzt mit Freude (Manfred Spitzer). Das war und ist auch für den Buddhismus weitgehend Neuland.

Grundlagen und Texte des frühen Buddhismus
Die zentralen Aussagen und Erfahrungen Buddhas und Nagarjunas und einige Anmerkungen zu Dogen werden im Folgenden zusammengestellt, die ich als Grundlage der Interpretation heranziehen will.

Bei zwanghafter Abhängigkeit von den Drei Giften Gier, Hass und Verblendung ist die Befreiung des Geistes und damit die Erleuchtung nicht möglich.
Die beobachtbaren Phänomene der Welt sind veränderlich und in Wechselwirkung aber nicht statisch, isoliert, substanzhaft oder ewig.
Ein plötzliche Beenden der Phänomene und Prozesse und deren „Verschwinden im Nichts“ können in der Welt nicht beobachtet oder erfahren werden. Sie sind idealistische Annahmen.

Es geht um identifizierbare und erfahrbare Phänomene, daher sind Sätze wie „Alles ist Leiden“ oder „Alles ist Leere“ nicht authentisch im Sinne Buddhas und Nagarjunas, sondern es muss heißen „Dies ist das Leiden“ und „Dies ist die Leerheit“.

Wichtig sind also das Beobachtbare, Identifizierbare und Erfahrbare im Hier und Jetzt unseres Lebens und der Welt und damit der konkrete Weg der Überwindung des Leidens und der nachhaltigen Befreiung.

Dabei ist die Befreiung des Denkens, der Vernunft und des Geistes zwar notwendig, aber nicht hinreichend. Denn es geht um alle fünf Komponenten des Menschen (skandhas): Körper, Gefühl, Wahrnehmung, formende Kräfte und Bewusstsein sowie deren Veränderung in Wechselwirkung.

Ein unveränderliches substanzhaftes Ich oder Selbst ähnlich dem âtman kann nicht beobachtet werden, weil es so etwas nicht gibt. Aber es gibt einen wirklichen Menschen, der allerdings niemals total erfasst werden kann und sich nicht in Nichts auflöst.

Der Buddhismus stellt die lebenden Prozesse von Werden, Entstehen, Vergehen, Verändern, Entwickeln, Emanzipation, Innovation, Lernen, Kreativität usw. in den Mittelpunkt. Dies ist im Einklang mit der heutigen Gehirnforschung des neuronalen Netzes und den sich dauernden Veränderungen der Synapsen und Gehirnfasern, je nach Benutzung und Emotionen wie Freude und Leid oder auch Gier und Hass. Im neuronalen Netz gibt es keine unveränderliche Existenz und nicht einmal vollkommen verlässlich gespeicherte unveränderliche Informationen.

Ohne Veränderung und ethisches Handeln gibt es keinen Buddhismus. Die Sehnsucht und der Glaube der Menschen an Ewigkeit und Unveränderlichkeit sind zwar verständlich, führen aber meist zu Illusionen und vermehren das Leiden.

Jeder Mensch kann in seinem Leben Erleuchtung erlangen (nach Buddhas Gleichnis sogar ein Massenmörder).

Die kritischen Untersuchungen und Erklärungen Nagarjunas sind den gravierenden Fehlentwicklungen späterer Jahrhunderte nach Buddha gewidmet, vor Allem den Doktrinen der totalen Unveränderlichkeit sogenannter substanzhafter Entitäten, und des absoluten Entstehens aus dem Nichts und des „Abschneidens“ in das Nichts.

Leerheit ist nichts Absolutes, kein Nihilismus, keine Metaphysik, kein mystisches schwarzes Loch oder die strahlende Unendlichkeit sondern das gemeinsames Entstehen in Wechselwirkung (pratîtya samutpâda).
Die lebenden Prozesse haben daher vernetzte kausale Beziehungen.
Es gibt kein isoliertes Entstehen total aus sich selbst oder total aus einem anderen.

Nagarjuna erschöpft sich nicht in Kritik. Er sagt gerade nicht, dass die höchste Wahrheit die absolute Leerheit sei und er sagt nicht, dass konzeptionelles Denken und die Sprache völlig inadäquat und nutzlos für den Buddhismus seien. Sein Buddhismus erschöpft sich nicht in Analysen sondern bietet Erklärungen und Hinweise für die Praxis.

Die aus vedantischem und substanzhaftem Denken geprägten Begriffe und Doktrinen der „absoluten Wirklichkeit“ als total „nicht konzeptionell“ und total „nicht sprachlich“ stimmen mit Nagarjuna nicht überein, sie verwirren mehr als dass sie klären.
Im Buddhismus gibt es nicht die totalen Extreme, z. B. von Existenz oder Nicht-Existens, Sein oder Nicht-Sein, Seiendem oder Nicht-Seiendem, Richtig oder Falsch, Identität oder Differenz usw.

Die aristotelische Logik des exklusiven ODER, Ja-oder-Nein, kann die Wirklichkeit nicht angemessen beschreiben und nicht erfassen, vor Allem nicht die relevanten, vernetzten und rückgekoppelten Prozesse der Ökosysteme, des neuronalen Netzes und der Welt sowie deren Systemgrenzen.

Zitate aus dem frühen Buddhismus

Die Vier Edlen Wahrheiten zur Überwindung des Leidens
(Übersetzung Peter Gäng aus dem Pali [1])
„Da erkennt, ihr Mönche, ein Mönch der Wirklichkeit gemäß:
Dies ist das Leiden
Dies ist die Entstehung des Leidens
Dies ist die Aufhebung des Leidens
Dies ist der zur Aufhebung des Leidens führende Weg“

Der Achtfache Pfad zur Aufhebung des Leidens in der Lebenspraxis. Alle acht Bereiche sind notwendig und in Wechselwirkung. Ein Bereich, z. B. Meditation, ist nicht hinreichend, allerdings notwendig:
„Rechte Sichtweise
Rechte Gesinnung und Zielsetzung,
Rechte Rede,
Rechtes Handeln,
Rechter Lebenserwerb,
Rechte Anstrengung und Ausdauer,
Rechte Achtsamkeit (konkrete Selbstbeobachtung),
Rechte Meditation und Sammlung (z. B. Zazen)
Wichtig ist die Bedeutung von "recht": Zum Einen bedeutet es richtig, korrekt und funktional aber zum Anderen ethisch nach Buddhas Lehre, z. B. nach den Zehn Gelöbnisse. Ohne Ethik gibt es also kein Weiterkommen auf dem Achtfachen Pfad.

Ein Gleichnis:
„Gleichwie ihr Mönche ein geschickter Drechsler oder Drechslergeselle, wenn er lang anzieht, erkennt: `ich ziehe lang an`, wenn er kurz anzieht: ich ziehe kurz an`“, ereignet sich die Achtsamkeit.
In derselben Weise solle allgemein in der Achtsamkeit vorgegangen werden und ein klares Identifizieren, Beobachten und Erfahren ermöglichen. Deutlich ist dabei auch, dass das Handeln im Vordergrund steht und dass der Geist als Beobachtung dabei gewissermaßen „mit läuft“ und dadurch das Handeln bewusster und klarer wird. Handeln und Geist sind in Wechsel-Wirkung und nicht voneinander zu trennen.

Die Fünf Hemmnisse des Erwachens
Durch diese Hemmnisse werden zentrale Prozesse der Befreiung und Emanzipation des Menschen blockiert und dauerhaft gehemmt, sodass es kein Erwachen und keine Erleuchtung geben kann:

„Auf Sinnlichkeit gerichtetes Wollen
Übelwollen
Erstarren und Trägsein
Aufgeregtheit und Unruhe (Hektik)
Zweifelsucht“

Diese Hindernisse und Blockaden stellen sich uns auf dem Weg zur Befreiung entgegen; sie bezeichnen ein weites Spektrum fehlerhaften menschlichen Handelns, Fühlens und Denkens.

Die sieben Glieder des Erwachens:
„Achtsamkeit,
Unterscheidung,
Energie,
Freude,
Gestilltheit,
Gleichmut“
Wichtig ist, dass wir die Achtsamkeit „innen, außen und sowohl innen und außen“ haben, und in Bezug auf das Entstehen und Vergehen vertiefen und üben.

Geist der Achtsamkeit: „Unabhängig lebt er und er haftet an nichts in der Welt“.

Buddhas Lehrrede des Mittleren Weges und der Vermeidung von Extremen.
(Nach Peter Gäng)

Kaccâna fragte
"Rechte Sichtweise, rechte Sichtweise, Herr, sagt man. Was, Herr, ist nun die rechte Sichtweise?"
Buddha antwortete:
"Die Welt ist üblicherweise auf zwei Bereiche und Ansichten gestützt:
- auf dauerhafte Existenz, die auch Ist-heit genannt wird,
- auf Nicht-Existenz, die auch Nicht-Ist-heit genannt wird.“
Es ereignet sich aber kein Entstehen aus der Nicht-Existenz.
Es ereignet sich aber kein Vergehen aus der Existenz
Das sind die extremen Ansichten der Existenz und der Nicht-Existenz.“

„Alles existiert ist das eine extreme Ende und Alles existiert nicht
ist das andere extreme Ende. Diese beiden Extreme vermeidend, verkündet der Tathāgata seine Lehre der Mitte:
Durch die beiden Extreme ist der Weg der Befreiung versperrt.

Aber wie entwickelt sich aus der Auflösung des Nichtwissens und dem Vermeiden der beiden Extreme die Befreiung?

„Aus dem Verschwinden und dem Vergehen des Nichtwissens
entsteht die Befreiung bei den formenden Kräften;
befreit von diesen formenden Kräften entsteht die Befreiung des Bewusstseins,
befreit von diesem Bewusstsein entsteht die Befreiung von (dogmatisierten) Name und Form,
befreit von diesem Namen und dieser Form entsteht die Befreiung des
sechsfachen Bereichs der Wahrnehmung,
befreit von diesem sechsfachen Bereich entsteht die Befreiung der
Berührung,
befreit von dieser Berührung entsteht die Befreiung von Gefühl und
Empfindung,
befreit von diesem Gefühl und dieser Empfindung entsteht die Befreiung
vom Durst (Gier),
befreit vom Durst entsteht die Befreiung vom Anhaften,
befreit vom Anhaften entsteht die Befreiung von (Wieder-)Werden,
befreit vom (Wieder-)Werden entsteht die Befreiung von Geburt,
befreit von der (Angst der) Geburt entsteht die Befreiung von den ganzen Nöten und Störungen von Altern und
Sterben, Kummer, Klagen, Leiden.
So geschieht die Auflösung der gesamten Masse des Leidens.“

Von zentraler Bedeutung für die fatalen Veränderungsprozesse zum Leiden sind die von Buddha genannten Extreme der totalen Existenz und der totalen Nicht-Existenz, also dem Anhaften an Dauerhaftigkeit und Unveränderlichkeit im Leben oder an dem Nichts und dem Nihilismus.
Oder positiv: Durch die Vermeidung von Extremen kann die Befreiung und Emanzipation gelingen: Leiden kommt zur Ruhe, Befreiung entsteht.

Nagarjunas Mittlerer Weg (MMK)
Ohne die wirkliche Bedeutung der Leerheit nach Nagarjuna  ist es m. E. sehr schwer, das MMK und die weitere Entwicklung des Buddhismus, z. B. des Mahayana, tibetischen Buddhismus (alle vier Linien) und des Chan/Zen zu verstehen, und dabei nicht einer spekulative Metaphysik zu verfallen. Diese ist z. T. erst später im Buddhismus entstanden (David J. Kalupahana).

Präambel des MMK, Wechselwirkung und falsche Doktrinen:
Zentraler Aussage (Übersetzung: Elisabeth Steinbrückner, Yudo Seggelke):
„Buddha, der vollkommen Erwachte, zeigte das wechsel-wirkende gemeinsame Entstehen in der Welt und den Mittleren Weg zu einem befreiten Leben. Er zeigte das beglückende Aufhören der wegführenden Fehlentwicklungen und Verwirrungen.“

Die falschen Doktrinen der Fehlentwicklungen, durch Absolutheit:
„Nicht-zur-Ruhe-Kommen, Nicht-Entstehen, (unveränderlich, ewig, statisch, erstarrt).
Nicht-Abschneiden, Nicht-Dauerhaftigkeit, (Nihilismus, ohne ethische Verantwortung).
Nicht einen Zweck habend, nicht viele Zwecke habend, (absolute Identität und Differenz, ohne Wechselwirkung, Dualismus, Dichotomie).
Nicht-Ankunft, Nicht-Fortgehen,(kein zusammenhängender Prozess, isolierte zeitliche Entitäten als Dharmas, keine Realität).“

Leerheit
(MMK, Vers 24.18)
„Das gemeinsame Entstehen in Wechselwirkung sehen wir als Leerheit an.
Indem wir uns diese Bezeichnung angeeignet haben, ergibt sich eben der Zugang zum mittleren Weg.“

Dieser Vers ist zweifellos von fundamentaler Bedeutung: Nagarjuna beschreibt in großer Klarheit die Bedeutung und Funktion des Begriffes der Leerheit für die Sichtweise der unverzerrten Realität des gemeinsamen Entstehens in Wechselwirkung und den Mittleren Weg. Alle drei Bereiche und Begriffe sind nahezu gleichbedeutend. In gleichem oder ähnlichem Sinne wird dieser zentrale Vers von den namhaften Autoren des MMK:
Tsong Khapa, Kalupahana, Garfield,  Weber-Brosamer et al., Batchelor und Nishijima interpretiert, meist allerdings nicht mit dem Verständnis der Wechselwirkung.

Diese Realität hat keine Abhängigkeit von den Giften, Dogmen und Doktrinen. Sie ist „ohne“ (Hui neng) und dieses „Ohne“ bedeutet Leerheit („Ohne-heit“). Nicht mehr und nicht weniger! Eine „absolute Leerheit“ gibt es im MMK und nach Buddha nicht. Wahrheit und Leerheit, richtig und falsch usw. werden also gerade nicht absolut sondern konkret-phänomenologisch verstanden.
Die „höchste Wahrheit“ ist gerade keine „absolute Wahrheit“, und sie ist auch keine „absolute Leerheit“, denn dann wäre sie ein Extrem, ohne Wechselwirkung und isoliert. Sie müsste daher aus sich selbst entstanden sein, aber das kann nicht beobachtet werden.

Einige Kernaussagen des Zen nach Dôgen und Nishijima:
Zazen-Mediation: „Körper und Geist fallen lassen“.
„Denken aus dem Nicht-Denken“.
Ohne Meditation des Zazen kein Buddhismus.
Erleuchtung ist „Feuerholz tragen und Wasser schöpfen“.
Der Erleuchtungs-Geist ist nicht unveränderlich, absolut, ewig oder isoliert sondern dynamisch und in Wechselwirkung.
Nur der Augenblick erschließt die Wirklichkeit, nicht die Vergangenheit und nicht die Zukunft.
Der Geist des Augenblicks sollte ohne wegführende Fehlentwicklungen z. B. des Multitasking sein.
Der „Geist ist Buddha hier und jetzt“
Der Geist ist „nicht vollständig erfassbar“ und kann nicht vom Körper getrennt werden.
Buddha-Natur ist nicht statisch sondern dynamisch und in Wechselwirkung, also weder dinghaft ("Gold- Ding, Diamant-Ding") noch unveränderliche Idee (z. B. bei Platon).

Die "große Erleuchtung" ist nicht planbar und nicht vorher denkbar, sondern ereignet sich auf dem buddhistischen Weg der Befreiung und Emanzipation. Wahre Erleuchtung ist Alltags-Erleuchtung von Körper-Handeln-Fühlen-und-Geist, sie ist mehr als der isolierte Geist.
Die „erste Erleuchtung“ ereignet sich beim Zazen (Nishijima).

Der direkte Kontakt zu erfahrenen Buddhisten, die wirklich überzeugen und ein gelungenes Leben führen oder geführt haben, ist wichtig. Reden und Texte reichen nicht. Allerdings sind schlechte Lehrer noch viel schädlicher, man muss sie vollständig meiden! Dies gilt leider auch für manche Lehrer der beiden Linien Rinzai und Soto (Dôgen), aber z. B. auch für den tibetischen Buddhismus (Sogyal Rinpoche).

Lehre der vier Lebens-Philosophien (Nishijima): drei Teilwahrheiten, Idealismus, Materialismus, Theorie des Handelns sowie
die Realität des Handelns, des Erwachens und der Erleuchtung im Augenblick. Das ist die Integration der drei Lebensphilosophien in Theorie und Praxis und der Weg der Befreiung und Klarheit. Äußerst gefährlich ist die Trennung von Idealismus des Geistes durch Reden, Denken und Schreiben vom ethischem Handeln (Problem bei Sogyal Rimpoche?).
Eine Theorie der Erleuchtung des Geistes bringt nicht viel, sie ist bestenfalls die Teilwahrheit des Idealismus.






[1]  Gäng, Peter (Hrsg.): Meditationstexte des Pali-Buddhismus I.