Sonntag, 9. Januar 2022

MMK, Kap 16: Bindung und Befreiung als Wechselwirkung und Prozess

 


Nishijima Roshi

Ab diesem Kapitel wird der Mensch als Ganzes untersucht. Ziel ist die Klärung der Wahrheit des Menschen in Bezug auf das gemeinsame Entstehen in Wechselwirkung, die Extreme, die Leerheit, Kausalität, das Handeln und nicht zuletzt in Bezug auf die buddhistische Ethik. Dabei destruiert Nāgārjuna den Glauben an ein substantiales unveränderliches Selbst im Buddhismus, das dem vorbuddhistischen ātman sehr nahe kommt. Wichtige Grundlage ist die bereits in den vorhergehenden Kapiteln erfolgte Destruktion von unveränderlichen und isolierten Dingen, Phänomenen und Ereignissen in der Wirklichkeit.

Viele Verse im MMK sind in der Form der sogenannten spekulativen Sätze[i] formuliert. Sie beginnen meist mit „falls“ oder „wenn“. Allerdings fehlt manchmal formal dieses bedingende „falls“ oder „wenn“, muss aber sinngemäß mitgedacht werden. Das hat zu gravierenden Missverständnissen und fatalen Fehlinterpretationen geführt. Solche Sätze sind grundsätzlich von einfachen Aussagesätzen zu unterscheiden. Man nennt sie auch tentative Sätze. Diese lassen sich am besten als Bedingungssätze verstehen, und zwar in diesem Sinn: „Wenn man das so Formulierte annimmt, ergibt sich Folgendes.“

Am Anfang der Kapitel im MMK stehen also häufig Behauptungen entgegengesetzter Doktrinen, die destruiert werden. Die authentische Lehre Buddhas liegt demgegenüber im unmittelbaren Bezug zur Wahrheit. Diese pragmatische Philosophie ist zweifellos für Veränderungen, Prozesse, Befreiungsvorgänge und Emanzipation besonders gut geeignet oder sogar notwendig. Sie kann die Komplexität dieser Welt sachgerecht beschreiben.

Kalupahana betont, dass die authentische buddhistische Philosophie dem Druck des neu erstarkten Brahmanismus standhalten konnte, solange der Begriff pratitya samutpada klar verstanden und interpretiert wurde.[ii] Als dieses tiefe Verständnis verloren ging, hätten sich metaphysische spekulative Doktrinen entwickelt, die die wahre Lehre nicht mehr richtig wiedergeben konnten. Ein metaphysisches Modell der Wirklichkeit, das von unveränderlichen Substanzen und abgegrenzten Entitäten ausgeht, ist ungeeignet, um die zentralen Probleme des Lebens, also Bindung und Fesselung, zu lösen und die Befreiung und Emanzipation des Menschen fundiert zu behandeln.

Genau um die Frage von Bindung und Befreiung des Menschen geht es in diesem Kapitel. Nāgārjuna beweist mit philosophischer Genauigkeit, dass der Ansatz eines Ātman-Selbst oder allgemeiner gesagt eines substanzhaften dauerhaften und unveränderlichen Selbst dafür radikal ungeeignet ist. Ein solches Selbst wäre ein spekulativer unsichtbarer Wesenskern im Sinne des Substantialismus. Den simplen Glauben an einen schon immer vorhandenen Ātman-Kern des Menschen, der durch zwanghafte Bindungen und Beschmutzungen unfrei wird, lehnte bereits Buddha ab. Ein illusionärer Substantialismus erzeugt also Unglück, Schmerzen und Leiden.

Die häufigen Destruktionen Nāgārjunas betreffen die oben erwähnten spekulativen und doktrinären Sätze, die Fehlentwicklungen und falsche Interpretationen des Buddhismus sind. Wegen dieser Destruktionen und Falsifikationen ist vermutlich die Einschätzung entstanden, Nāgārjuna sei ein Nihilist, der nur Negationen anzubieten habe. Dieses halte ich nicht für richtig, sogar für absurd. Außerdem folge ich nicht der anderen Interpretation, er mache keine positiven Aussagen, sondern destruiere nur unrichtige Doktrinen.

In diesem Kapitel beschäftigt sich Nāgārjuna mit der zentralen Frage, wie sich ein Mensch aus einengenden und erdrückenden Zwangsbindungen befreien kann. Es geht darum, wie er Abhängigkeiten von Gier, Hass, Verblendung, Suchtmitteln, Macht, Sex, Trägheit, Übelwollen, Aktionismus usw. überwinden kann und sich durch Praxis, Achtsamkeit und Selbststeuerung einen wachsenden Freiheitsbereich verschafft. Der Mensch ist dann kein willenloser Spielball der äußeren und inneren Bedingungen und Kräfte, sondern überwindet solche fixierenden Einengungen. Er wird also nicht von Abhängigkeiten deterministisch gesteuert. Das vermindert gleichzeitig den Stress des Lebens, wie wir aus der Gehirnforschung wissen. Entscheidend ist also, wann und wie weit jemand in seinem Handeln, Denken, Fühlen, Entscheiden und Planen im Rahmen der durch die Wirklichkeit gegebenen Umstände frei ist. Auf dem Weg der Befreiung sind nicht nur psychische Blockaden und Begrenzungen wie Narzissmus und Borderline-Syndrom zu überwinden, sondern auch geistig hemmende und einengende Konzepte abzubauen. Dabei sind die Selbstreflexion und die Achtsamkeit Buddhas von zentraler Bedeutung – das heißt, die genaue Betrachtung seiner selbst. Nāgārjuna warnt vor der Illusion, dass es eine absolute Freiheit geben könnte. Denn das wäre ein Extrem, das in der Wirklichkeit nicht vorkommt.

Nishijima Roshi formuliert es so: „Ob wir uns eingeengt und eingegrenzt oder frei fühlen, hängt ganz wesentlich von unserer eigenen emotionalen Situation ab. Unser psychischer und geistiger Zustand wird nach meiner festen Überzeugung ganz wesentlich durch unser vegetatives Nervensystem bestimmt“, also davon, ob es im Gleichgewicht ist oder nicht. „Es ist das natürliche Bestreben und der große Wunsch des Menschen, völlig frei und emanzipiert zu sein. Aber dies dürfte in der Wirklichkeit unmöglich sein“, betont er ferner und rät, dass wir realistisch sein sollten und im Hier und Jetzt leben und handeln. Zum einen sind die realen Bedingungen von zentraler Bedeutung, in denen wir leben oder leben müssen. Aber nicht zuletzt sind auch unsere subjektiven psychischen und physischen Situationen der Spannung oder Entspannung maßgeblich.

Ein wichtiges Thema in Kapitel 16 ist außerdem die Wiedergeburt. Sie hatte im Glauben an Samsāra im alten Indien einen gleichsam selbstverständlichen Wahrheitswert und wird auch von Buddha nicht grundsätzlich abgelehnt. Nachdem im Buddhismus aber der unveränderliche Wesenskern eines ātman widerlegt wurde, fragt sich natürlich, was denn wiedergeboren wird, wenn es dieses Ātman-Selbst nicht gibt. Das betrifft auch die Komponenten des Menschen, die Skandhas, wenn sie nicht als substanzhafte Entitäten verstanden werden. Es handelt sich dabei um schwierige philosophische Probleme, die im Buddhismus in der Nachfolge Buddhas häufig kontrovers diskutiert wurden. Allerdings hat Buddha immer wieder betont, dass wir uns nicht mit Fragen und Problemen der Wiedergeburt quälen sollten. Er rät uns dringend, dass wir uns ganz auf die Überwindung des Leidens sowie auf die Emanzipation und Erleuchtung in diesem Leben einlassen und konzentrieren sollten.

 

Vers 16.2

Wenn angenommen wird, dass eine Person durch die Wiedergeburten wandert und in den fünf Komponenten des Menschen, Skandhas, danach gesucht wird, so existiert eine solche Person nicht.

Die Person existiert auch nicht in den sechs Sinnen und den sechs Elementen.

Wer wird überhaupt wandern?

 

In diesem Vers wird untersucht, ob eine Person als identische Entität durch das Leben und die Wiedergeburten wandert, also transmigriert. In den vorangegangenen Kapiteln wurden bereits die verschiedenen Alternativen einer dauerhaften Existenz falsifiziert. Nāgārjuna führt hier die Skandhas, die Sinnesbereiche und die Elemente auf, die bei einer Wiedergeburt wandern könnten. Sie wären nach der damaligen Vorstellung für die neue Existenz maßgebend. Zunächst wird angenommen, dass der „Kern“ des Menschen gewissermaßen unsichtbar in den fünf Komponenten, den Skandhas, enthalten sein könnte. Selbst wenn man dort aber intensiv suchen würde, ist laut Nāgārjuna ein solcher Kern als Substanz-Selbst nicht zu finden. Das gilt auch und gerade, wenn man wünscht, dass die Person insgesamt mit einem oder mehreren Skandhas wandert. Nāgārjuna schließt diese Alternative aus. Im vorigen Vers wurde eine solche Transmigration für die formenden Kräfte oder Verhaltensmuster (samskāra) ausgeschlossen. Dieser zweite Vers ist nun die Verallgemeinerung des ersten und bezieht sich auf die Destruktion der Transmigration von Skandhas, Sinnesbereichen und Elementen. Damit wird die Doktrin des Substantialismus falsifiziert, dass etwas Unveränderliches, nämlich eine unveränderliche Person, durch dieses Leben und die Wiedergeburten wandern würde.

Schließlich stellt Nāgārjuna die generelle Frage, wer oder was überhaupt wandern könne, ohne sie an dieser Stelle zu beantworten. Das legt nahe, dass es überhaupt keine Wanderung bei der Wiedergeburt in dieser Form des Substantialismus geben kann.

Im gesamten Kapitel sagt Nāgārjuna nicht eindeutig, ob es nach seiner Überzeugung eine Wiedergeburt gibt und in welcher Form diese stattfinden könnte. Es geht ihm hier vor allem um die Destruktion falscher Doktrinen im Zusammenhang mit der Lehre der Wiedergeburten. Alle Aussagen sind als Möglichkeit mit „wenn“ oder „falls“ formuliert. Die Skandhas, Sinnesbereiche und Elemente werden aber keinesfalls grundsätzlich negiert.

Nishijima Roshi erläutert hierzu: „Dieser Vers bezieht sich auf die fünf Komponenten des Menschen und der Welt (Skandhas): Materie, Sinneswahrnehmung, Gefühle, wirkliches Handeln und Bewusstsein. Diese Komponenten dürfen wir uns aber nicht dinghaft vorstellen, sondern sie haben sowohl eine materielle als auch eine spirituelle Dimension. Beides ist eine Ganzheit, die sich ständig verändert. Die Wirklichkeit der fünf Komponenten können wir im Gleichgewicht des Zazen beobachten, erforschen, also deren Wirklichkeit erkennen. Wenn die fünf Komponenten (Skandhas) ganz verwirklicht sind, ist es für uns möglich, wirklich durch den Alltag zu gehen. Dies ist eine wirksame Art von klarem und tiefem Erforschen und gilt für die Gegenwart und Zukunft.“

Alle Theorien mit unveränderlichen Substanzen und Entitäten sind für die Befreiung aus Bindungen und Abhängigkeiten in unserem Leben unbrauchbar. Dies gilt auch für das Zur-Ruhe-Kommen des Leidens und die Entwicklung zur bestmöglichen menschlichen Freiheit. Der Substantialismus ist in sich widersprüchlich und logisch nicht haltbar. Eine Lösung bietet nur das realistische Welt- und Menschenbild des gemeinsamen Entstehens in Wechselwirkung und der Selbststeuerung des Menschen. Nāgārjuna macht unmissverständlich deutlich:

 

Vers 16.5

Die Verhaltensmuster oder formenden Kräfte (samskāra) werden (substantialistisch) weder gebunden noch befreit. Sie haben die Phänomene, Dharmas, des Entstehens und Vergehens, des Aufgehens und Auseinandergehens.

Ein Lebewesen ist daher weder absolut gebunden noch absolut befreit.

 

In diesem Vers behandelt Nāgārjuna das Problem, inwieweit die formenden Kräfte als Komponente des Menschen gebunden oder befreit sein können, wenn man sie als unveränderliche Substanz versteht. Aus den vorigen Versen wird klar, dass bei der substantialistischen Doktrin getrennter unveränderlicher Substanzen prozessuales Befreien und Binden gar nicht möglich ist. Solche substantialen Entitäten würden ganz selbstständig und isoliert voneinander existieren. In diesem Fall wären nur zwei unvereinbare Zustände möglich: total gebunden oder total befreit. Beides sind jedoch völlig unrealistische Extreme.

Gemäß der Wahrheit des wechselwirkenden gemeinsamen Entstehens sind die Komponenten des Menschen gerade durch Veränderungen – oder wie es hier heißt Aufgehen und Auseinandergehen – gekennzeichnet. Ein solches Entstehen und Vergehen ist von zentraler Bedeutung für den Entwicklungs- und Befreiungsprozess des Menschen. Ohne Veränderungen, Entwicklungen und Lernprozesse macht die gesamte buddhistische Lehre keinen Sinn.

Nishijima Roshi erläutert hierzu: „In diesem Vers geht es um die zentrale Frage der Freiheit und Bindung. Auf der logischen Ebene sind die beiden Konzepte von Freiheit und Determination unvereinbar, wenngleich viele Menschen und sogar Philosophen eine solche Ausschließlichkeit vertreten: Entweder sind wir durch die vorausgehenden Ursachen determiniert und festgelegt, dann haben wir keine Willensfreiheit, so sagen sie. Oder unser Geist sei im idealistischen Sinne total frei und entscheidet selbst, was zu tun ist und wie es in Zukunft weitergeht. In der Wirklichkeit dieser Welt gibt es beides (Befreiung und Bindung), was nur in der Theorie unvereinbar erscheint.“

Auch für viele Buddhisten war und ist es eine große unerfüllbare Sehnsucht, sich selbst im Nirvāna aufzulösen, alle Leiden auszulöschen und ein seliges Glück zu erfahren. Dann sollen alle Unterschiede verschwinden, und es soll die große selige Ein-Einheit geben. Sie meinen, dass es ein solches Nirvāna in einer jenseitigen Welt geben würde. Man könne sie erreichen, wenn man die buddhistischen Regeln einhält und der Lehre treu ergeben ist. Solche Menschen versteifen sich auf die Vorstellung, dass für sie selbst ein solches „Verwehen“ im Nirvāna möglich ist. Dann seien alle Schwierigkeiten der hiesigen Wirklichkeit zu Ende, glauben sie. Das betrachten sie als die totale Freiheit, die man sogar schon in diesem Leben vorbereiten könne.

Nāgārjuna hält ein solches fixiertes und romantisierendes Konzept für unbrauchbar oder sogar gefährlich. Denn es entspringt allein bestimmten Doktrinen und dem abstrakten denkenden Geist. Er sagt in aller Klarheit, dass ein solches Konzept genau das substantialistische Ergreifen ist, das überwunden werden soll.

 

Vers 16.8

(Mit der Doktrin des Substantialismus) wird ein Gebundener nicht befreit. Allerdings wird auch ein Nicht-Gebundener eben nicht befreit.

Wenn man behauptet, dass ein Gebundener befreit wird, würden Bindung und Befreien gleichzeitig sein.

 

Hier geht es vertieft um die zentrale Frage, wie sich ein Mensch aus einengenden oder sogar erdrückenden Bindungen befreien kann, wie er Abhängigkeiten, zum Beispiel Gier, Hass, Verblendung oder Machtgier, überwinden kann und sich durch Selbststeuerung einen Freiheitsbereich erarbeitet.

Nishijima Roshi fasst zusammen, dass es in der Wirklichkeit immer die Ganzheit und das Zusammenwirken von Begrenzung und Emanzipation gibt und nicht das absolute Entweder-Oder. Wer sich also auf eine solche Vorstellung eines zukünftigen absolut freien Nirvāna versteift, ist durch diese Fixierung festgelegt und kann sein Ziel eben nicht erreichen.

Nāgārjuna wird in den folgenden Kapiteln seine eigenen tiefgründigen Vorstellungen zum Nirvāna entwickeln. Er sagt hier:

 

Vers 16.10

Wo es weder das Verwehen ins Nirvāna als Bewegung dorthin gibt, noch das Wegziehen des Wanderns aus dieser Welt, fragt sich,

welches Wandern in der Welt und welches Verwehen aus der Welt man auf diese Weise (doktrinär und künstlich) konstruiert.

 

Nāgārjuna zeigt in diesem Vers zusammenfassend auf, dass mit dem Substantialismus die Wirklichkeit der Befreiung und des wahren Nirvāna nicht sinnvoll erklärt werden kann. Nach der substantialistischen Doktrin müsste das substantiale Merkmal „Bindung“ total entfernt und durch das ebenfalls substantiale Merkmal „Befreiung“ oder „Nirvāna“ ersetzt werden. Diese zwar romantische, aber unrealistische Doktrin destruiert Nāgārjuna in diesem Vers, weil sie nicht tragfähig ist und ins Leiden führt. Damit stellt er die zu seiner Zeit durchaus anerkannte buddhistische Lehre von Nirvāna, Freiheit und Beendigung des Kreislaufs der Wiedergeburten in der Welt des Samsāra infrage. Dies gilt wohlgemerkt für die irrigen oder ungenauen Theorien und eine Weltanschauung fester unveränderlicher Substanzen, die radikal von Buddhas authentischer Lehre abweichen.

Nishijima Roshi sagt dazu Folgendes: „Der Zustand der Balance in unserem Leben ist gleichzeitig das Nirvāna. Es ist kein jenseitiges erträumtes Paradies, sondern genau das tägliche Leben im Hier und Jetzt. Ein solches Leben im Gleichgewicht ist daher kein Gegensatz zum Nirvāna und nicht etwas ganz anderes oder Zukünftiges. Aber die Worte und unsere Sprache reichen nicht aus, um das Nirvāna vollständig und erschöpfend zu beschreiben. Die Wirklichkeit ist mehr als die Sprache. Aber selbst auf der sprachlichen Ebene ist es unsinnig, ein erfülltes reales Leben im Gleichgewicht mit einem erträumten Nirvāna zu vertauschen.“ Eine solche Doktrin weiche gravierend von Buddhas bewährter Lehre ab, die keine statischen und unveränderlichen Entitäten oder Substanzen kenne und vor allem das Handeln im Gleichgewicht des Augenblicks lehre.



[i] Nach Kant, zitiert in: Bertram, Georg W.: Hegels „Phänomenologie des Geistes“. Ein systematischer Kommentar

[ii] Nāgārjuna: The Philosophy of the Middle Way (Übersetzer: David J. Kalupahana), S. 51f.